Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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Tag 38 (2. Monat, 6. Woche, Stadium 16), Scheitel-Steiß Länge: ca. 9,9 mm
Die Handplatte bekommt strahlenförmige (radiäre) Wülste, die zu den Fingerstrahlen werden, während die Zehenstrahlen erst etwas später erkennbar werden. Die Fußplatten sind aber bereits deutlich ausgebildet.
Die Oberlippe (Labium superius) ist entstanden, wodurch die vordere Verbindung der Mundhöhle (Cavum oris) zur rechten und linken Nasenhöhle (Cavum nasi) aufgehoben ist. In der Netzhaut (Retina) ist das erste Pigment erkennbar, wodurch die Augenanlage durch die Haut sichtbar wird. Aus 6 kleinen Ohrhöckerchen (Aurikularhöckern) um die erste Kiemenfurche herum entsteht die Anlage der Ohrmuschel (Auricula). Die drei vorderen der Höcker stammen aus dem ersten, die 3 hinteren aus dem 2. Kiemenbogen. Aus der ersten Kiemenfurche hat sich bereits der äußere Gehörgang (Meatus acusticus externus) in deren Mitte gebildet.
Üblicherweise ist nun ist die vollständige Verschließung (Obliteration) der Kiemenfurchen 2 - 4 und die Einschmelzung (Resorption) sämtlicher ihrer Epithelien erfolgt. Wenn diese Resorptionsvorgänge nicht vollständig sind, kommt es zur Bildung von seitlichen (lateralen) Halszysten.
Die Anlage der Schilddrüse (Glandula thyroidea) hat sich vom Foramen caecum in der Mitte des V-förmigen Zungengrabens (Sulcus terminalis linguae) aus nun zur Mitte hin (medial) vor das Zungenbein (Os hyoideum) abgesenkt und der Epithelstrang steht an seinem oberen Ende nur noch mit einem dünnen Schlauch, dem Ductus thyreoglossus mit dem Foramen caecum in Verbindung, während sein solides unteres Ende weiter nach unten (caudal) wächst und 2 Lappen (Lobi) bildet, die durch ein enges Gewebsstück, den Isthmus, miteinander verbunden sind.
Aus dem metanephrogenen Gewebe haben sich Zellverdichtungen gebildet, die zu länglichen Schläuchen herangewachsen sind und sich im weiteren Verlauf der Entwicklung stark verlängern. Aus der Harnleiterknospe (Ureterknospe) sind inzwischen Nierenbeckenanlage (Pelvis renis), Nierenkelche (Calices renis) und Sammelrohre entstanden, die sich mehrfach teilen und den metanephrogenen Zellschläuchen nähern. Die Urniere ist im oberen (cranialen) Teil schon weitgehend zurückgebildet.
Die ersten der amöboid beweglichen Urkeimzellen sind aus dem Bereich des hinteren Dottersackes über den Enddarm (Rectum) hinweg durch dessen hintere Befestigung an der Bauchwand (dorsales Mesenterium) in die Genitalleiste eingewandert. Die letztere hat sich deutlich vergrößert und bildet in das darunterliegende Mesenchym fingerförmige Epithelstränge aus, die primären Keimstränge.
Die Anlage der Keimdrüsen zeigt außen eine Rinden- und innen eine Markzone.
Im Bereich der nur noch im Brustraum erhaltenen Milchleiste, bildet sich mitten über der Brust (Pectus) eine solide Knospe der Basalschicht des Ektoderms, die in die Tiefe vorwächst. Sie ist die Anlage der Milchdrüse (Mamma).


--> allgemeine Informationen zu den Kiemenbögen, Schlundtaschen, Derivaten der Urogenitalien
--> Homepage des Workshops
Stadieneinteilung nach Carnegie