Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
Ein Internet Lehrangebot von Dr. med. H. Jastrow
Copyright H. Jastrow
Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine
Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen !

Nutzungs-
bedingungen
vorangehender Tag
Übersicht der Entwicklung
nächster Tag
Tag 42 (2. Monat, 6. Woche, Stadium 17), Scheitel-Steiß Länge: ca. 13 mm
Seitlich an den Zahnleisten des Mundboden- und Oberkieferektoderms bilden sich rundlich - ovale Zellhaufen, die Zahnknospen aus, die im Folgenden in das benachbarte Mesenchym einwachsen und die Anlagen der 20 Milchzähne (Dentes decidui) darstellen, von denen in jeder Kieferhälfte 5 zu finden sind.
In der Beinknospe haben sich die Knorpelanlagen deutlich vergrößert. Neben den Anlagen von Darmbein (Os ilii), Schambein (Os pubis), Schienbein (Tibia), Wadenbein (Fibula), und Oberschenkelknochen (Femur) sind nun auch die Anlage von 3 Fußwurzelknorpeln, Mittelfußknorpeln und Metatarsalknorpeln erkennbar.
Im Bereich des Nachhirns (Metencephalon) haben sich die beiden Kleinhirnwülste, die anfangs noch in den Hohlraum (Lumen) des Ventrikels hineinragten, in der Mittellinie vereinigt und dort die Anlage des Kleinhirnwurms (Vermis cerebelli) gebildet. Im Folgenden stülpt sich die Kleinhirnanlage mehr und mehr über die Brücke (Pons) und das verlängerte Mark (Medulla oblongata) hinweg nach unten und hinten (caudal) vor. Die Neuroblasten der Matrix oder Mantelzone wachsen in Richtung des Mantelschleiers aus , wodurch die Kleinhirnrinde (Cortex cerebelli) angelegt wird. In der Markzone verbleiben die Kleinhirnkerne (Zackenkerne = Nuclei dentati, Kugelkerne = Nuclei globosi, Dachkerne = Nuclei fastgii und Pfropfenkerne = Nuclei emboliformes). Aus Zellen der Flügelplatte des Nachhirns entstehen die Brückenkerne (Nuclei pontis) und die Terminalkerne des Nervus trigeminus (= V. Hirnnerv) sowie des Hör-Gleichgewichtsnerven (Nervus vestibulocochlearis = VIII. Hirnnerv). Die immer zahlreicher auswachsenden Projektionsfasern, welche vom Großhirn in den Körper gelangen, bilden an der vorderen (ventralen) Seite des Metencephalons die Hirnschenkel (Crura cerebri). Die beide Kleinhirnhälften miteinander verbindenden Fasern (Assoziationsfasern) beteiligen sich am Dickenwachstum des Pons und die vorwachsenden Projektionsfasern des Cerebellums bilden die 3 hinten seitlich (dorsolateral) am Nachhirn gelegenen Kleinhirnstiele (Pedunculi cerebellares), von denen aus viele Fasern in und durch die Brücke zur Gegenseite ziehen.
Im Bereich des Zwischenhirnbläschens (diencephales Hirnbläschen) treten im Gebiet der seitlichen Wand schnell wachsende Kernabschnitte auf, die sich im Folgenden zu dem oben gelegenen Epithalamus, dem Thalamus und unten gelegenen Hypothalamus entwickeln. Zwischen der Anlage von Epithalamus und Thalamus tritt eine Furche, der Sulcus epithalamicus, und zwischen der Anlage von Thalamus und Hypothalamus eine weitere Furche, der Sulcus hypothalamicus, auf. Der letztere ist keine Fortsetzung des im Mittelhirnbereich endenden Sulcus limitans zwischen Grund- und Flügelplatten des Rückenmarks Met- und Mesencephalon. In der Anlage des Zwischenhirns lassen sich auch Grund- und Flügelplatte nicht erkennen. Durch sein zügiges Wachstum wird der Thalamus bald den III. Ventrikel, also den im Bereich des Diencephalon gelegenen Abschnitt des Hohlraums im Neuralrohr, stark einengen. Am Endhirn (Telencephalon) ist die Anlage des Riechkolbens (Bulbus olfactorius) nun gut zu erkennen. Der unpaare mittlere (mediane) Teil des Telencephalon wird durch die Lamina terminalis begrenzt. In den beiden sich nach seitlich (lateral) anschließenden Bläschen der Hemisphären finden sich noch weite flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die Seitenventrikel, die über die noch sehr großen Foramina interventricularia Monroi mit dem III. Ventrikel des diencephalen Hirnbläschens in Verbindung stehen. Die Hemisphärenwände verdicken sich zunehmend, lediglich im Bereich der schmalen Fissura choroidea, die längs zwischen den Bläschen liegen, ist die Wand noch sehr dünn, so daß hier später leicht die Gefäßknäule ausbildende Tela choroidea durchdringen und den Hirn-Rückenmarksflüssigkeit produzierenden Plexus choroideus bilden kann. Die Längsfurche setzt sich in das ebenfalls noch dünne Dach des Zwischenhirns fort. Unten (basal) am Zwischenhirn erkennt man die Anlagen der Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum), der Warzenkörper (Corpora mammillaria), des Hypophysenstiels (Infundibulum) und des Hypophysenhinterlappens. Mitten im Dach des diencephalen Hirnbläschens bildet sich im Bereich des entstehenden Epithalamus ein kleiner Knick aus, die Anlage der Zirbeldrüse (Epiphysis = Corpus pineale).


--> allgemeine Informationen zu den Kiemenbögen, Schlundtaschen, Derivaten der Urogenitalien
--> Homepage des Workshops
* Stadieneinteilung nach Carnegie