Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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28. Woche (7. Monat, Fetalperiode) = Tag 190 – 196, Scheitel-Steiß Länge des Feten: um 270 mm, Fußlänge: 59 mm, Gewicht ca. 1.350 g
Die Blutbildung in der Milz (Lien = Splen) kommt langsam zum Erliegen und wird vom roten Knochenmark (Medulla rubra osseum) vollständig übernommen. Der Hoden (Testis) ist auf beiden Seiten entlang des Gubernaculum testis, das dem unteren (caudalen) Abschnitt der Urogenitalfalte entspricht und bis in den Hodensack (Scrotum) reicht, abwärts gewandert und hat den Bereich des Anulus inguinalis profundus, also die innere Öffnung des künftigen Leistenkanals eröffnet. Entlang des Gubernaculum hat sich eine Ausstülpung der Bauchhöhle gebildet, der Processus vaginalis peritonei, der ebenfalls seitlich vor dem Schambein (Os pubis) liegt und in die Hodenhülle hineinwächst. Hinter diesem wandert der Hoden allmählich abwärts und erreicht in der 32. Woche das Skrotum.
Die Zahnleisten sind restlos degeneriert bis auf die Abschnitte der Schmelzknospe für die Milchzähne (Dentes decidui) und die Knospen der bleibenden Zähne (Dentes permanentes), die sich allmählich tiefer in den Kiefer vorschieben als die Schmelzglocken der Milchzähne. Letztere sind nun kegelförmig geworden und zeigen erstes Zahnbein (Dentin), welches sich durch Kalkeinlagerung in die distalen Abschnitte des noch stetig weiter gebildeten Dentins auszeichnet. Über dem Dentin finden sich Schmelzprismen, die von den darüberliegenden schmelzbildenden Zellen, den Adamantoblasten = Ameloblasten, gebildet wurden und werden. Die Dentin und Schmelzbildung hatte zuvor im Bereich der Kronenhöcker, also an der Spitze der Zahnpapille begonnen und schreitet nun wurzelwärts, also seitwärts fort in der Grenzschicht von Amelo- und Odontoblasten. Fortsätze der Odontoblasten wachsen mit in das gebildete Prädentin und Dentin ein und werden als Tomessche Fasern bezeichnet. Im Bereich des Zahnhalses lagern sich inneres und äußeres Schmelzepithel eng aneinander und bilden die epitheliale Hertwigsche Wurzelscheide, welche weiterhin das Mesenchym vorwächst und dort die Zahnwurzelbildung induziert. Dabei kommt es zu einer Bildung neuer Odontoblasten aus dem Mesenchym, die das Wurzeldentin bilden. Letztlich bleiben an der Wurzelspitze nur wenige dünne Öffnungen für ein- und austretende Blutgefäße und Nervenfasern übrig. Um die Schmelzsäckchen herum beginnt nun die aus dem umgebenden Mesenchymgewebe erfolgende Knochenbildung (desmale Ossifikation) der Kieferknochenfortsätze für die Zähne (Processus alveolares).


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