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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht lockeres Chromatin (Euchromatinum):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Zellkern eines
Lymphocyten (Ratte)
Zellkern mit Poren
Darmepithelzelle (Ratte)
Zellkern einer
Schwannschen Zelle (Affe)
Kern mit 2 Nucleoli
(Ganglienzelle, Meerschwein)
segmentierter Kern
Granulocyt (Mensch)
Kern einer Belegzelle
des Magens (Ratte)
Zellkern eines
Lymphocyten (Affe)
Kern einer Gliazelle
im ZNS (Ratte)
segmentierter Kern eines
Eosinophilen (Mensch)
charakteristische Anordnung von Eu-
chromatin im Radspeichenkern (Ratte)
anderer Radspeichenkern einer
Plasmazelle (Mensch)
Kern einer glatten Muskelzelle
(Ratte)
Hepatocytenkern Kern einer Sertoli-Zelle
Hoden (Ratte)
Euchromatin bei der
Spermienbildung (Ratte)
Sertoli-Zellen und
Spermatocyten (Ratte)
Kern einer Stachelzelle
Haut (Mensch)
Kern eines Basophilen
Milz (Ratte)
Kerne von Stäbchenzellen
der Netzhaut (Mensch)
viel Euchromatin im Kern einer
Zelle der Adenohypophyse (Ratte)
Veränderungen im Euchromatin
vor Beginn einer Mitose (Ratte)
Das Euchromatin (Terminologia histologica: Euchromatinum, englisch: euchromatin) stellt die Bereiche des aufgelockerten Chromatingerüsts (Terminologia histologica: Chromatinum, englisch: chromatin) in der Flüssigkeit von Zellkernen (Karyoplasma) einer Zelle dar.
Es finden sich lokal verdichtete Chromatinfasern (Terminologia histologica: Fibrae chromatini, englisch: chromatin fibres), dann einzelne Chromatinfasern, deren Durchmesser 30 nm beträgt. In vielen Bereichen sind die Chromatinfasern durch Abschnittsweise Auflösung der kettenartigen Verbindungen die das Histon-Proteins-1 mit sich selbst knüpft eröffnet. Dadurch werden die in der Faser fest miteinander verwundenen ca. 10 nm durchmessenden Chromatinfibrillen (Begriff fehlt in der Terminologia histologica, sollte Fibrillae chromatini; englisch: chromatin fibrils heißen) frei. Diese wiederum sind aufgebaut aus aneinandergeketteten Chromatosomen (Terminologia histologica: Chromatosomae; englisch: chromatosomes), die über die verbindende 20 bis 70 Basenpaare lange Verbindungs-DNS (Terminologia histologica: Ligamen acidi desoxyribonuclearis; englisch: DNA linker - DNS = Desoxyribonucleinsäure; englisch: desoxyribonucleic acid = DNA) perlschnurartig aneinander hängen. Diese Chromatosomen wiederum bestehen aus an einzelne Histon-Protein-1 gebundene Nukleosomen (Terminologia histologica: Nucleosomata, englisch: nucleosomes). Diese elektronenmikroskopisch mit einem Durchmesser von ca. 11 nm noch erkennbaren perlenartig erscheinenden dichten Stellen sind folgendermaßen aufgebaut: im Zentrum liegt ein Oktamer aus Histonproteinen (Terminologia histologica: Grana nucleosomates, englisch: nucleosome core particles), wobei hier 2 Histon-3- und 2 Histon-4-Proteine im Zentrum von 2 Histon-2a- und 2 Histon-2b-proteinen umgeben werden. Um das Histonoktamer herum ist ein ca.150 Basenpaare-großer DNS-Abschnitt zweimal gewickelt. Ein solcher DNS-Bereich wird auch als Nucleosomenfaser (Terminologia histologica: Fibra nucleosomatis, englisch: Nucleosome fibre) bezeichnet. In den Bereichen wo die Erbinformation abgelesen wird, löst sich das Histonoktamer von der DNS und die nur noch 2 nm durchmessende DNS Doppelhelix liegt frei. Dies ist aufgrund der Schnittdicke (unter 40 nm technisch kaum möglich) in üblichen elektronenmikroskopischen Schnitten nicht erkennbar. Zum Teil sind hier die Doppelstränge der DNS entspiralisiert und durch Enzyme zu parallelen Einzelsträngen aufgetrennt. Diese Enzyme, die für den Vorgang des Ablesens der Erbinformation, den man als Transkription bezeichnet, zuständig sind, heißen DNS-abhängige-Ribonucleinsäure(RNS)-Polymerasen. Sie bilden Botenribonucleinsäure (englisch: messenger ribonucleic acid = m-RNA). Die Erbinformation ist in der Folge von Basen festgelegt, die sich in Paaren auf den beiden Strängen der DNS gegenüberliegen. Bei der m-RNA Synthese werden die komplementären Basen zu den auf einem Einzelstrang gelegenen Basen hintereinander an eine Nucleinsäure geknüpft, die sich bei Erreichen eines Stop Codes ablöst und aus dem Zellkern durch die Kernporen hinaus in das Zytoplasma befördert wird, wo an den Ribosomen die Proteinsynthese entsprechend der Erbinformation erfolgt. In Zwischenreaktionen kann zuvor durch bestimmte Enzyme noch irrelevante Information (sogenannte Introns) ausgeschnitten werden. Zellen mit einer hohen Proteinsyntheseleistung wie z.B. Nervenzellen oder Leberepithelzellen zeigen sehr viel Euchromatin und nur wenig Heterochromatin.

--> Zellkern, Kernmembran, Kernpore, Karyoplasma, Heterochromatin, Nucleolus, Chromosomen
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
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Zwei Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.