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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Harnblase (Vesica urinaria):
Bezeichnung der Abbildungen in Vorbereitung!
Epithelzelle der
Harnblase (Ratte)
Crusta einer Deckzelle
(Affe)
Schlußleiste zwischen
den Epithelzellen (Affe)
verdickte Zellmemembran
einer Deckzelle (Ratte)
Membranvesikel
der Crusta (Ratte)
 baslae Verankerung einer
Epithezelle (Affe)
Detail 1 davon: 
Hemidesmosomen
Detail 2: einzelnes
Hemidesmosom
Die Harnblase (Terminologia histologica: Vesica urinaria; englisch: urinary bladder) sammelt den ihr über die Harnleiter (Ureteren) zugeführten Harn. Sie ist mit einer sehr dehnbaren Schleimhaut (Terminologia histologica: Tunica mucosa; englisch: mucosa, mucous membrane) ausgestattet, da sich ihr Lumen je nach Füllung stark verändern kann. Das hier befindliche Epithel wird als Urothel oder Übergangsepithel (Terminologia histologica: Urothelium, Epithelium transitionale; englisch: urothelium, transitional epithelium) bezeichnet, da es sich bei leerer Blase mit hochprismatischen Deckzellen (Terminologia histologica: Urotheliocyti superficiales, Umbellocyti; englisch: umbrella cells, superficial urothelial cells) zeigt, die bei zunehmender Füllung flach und platt werden. Diese Epithelzellen der Harnbalse zeigen an ihrer zum Harn gewandten Oberfläche eine durch die Einlagerung von plattenförmigen Uroplakin Proteinen (Terminologia histologica: Granula uroplakini; englisch: urothelial plaque particles) verdickte äußere Schicht der Zellmembran. Darunter im Cytoplasma finden sich Membranvesikel (Terminologia histologica: Vesiculae adluminales urotheliales; englisch: discoid vesicles, fusiform vesicles). Die Zellen werden durch eine Crusta (Terminologia histologica: Crusta urothelialis; englisch: urothelial plaque) stabilisiert und geschützt, die im apikalen Cytoplasma der Deckzellen gelegen ist. Unter den Deckzellen folgen in einer Zwischenschicht (Terminologia histologica: Area intermedia; englisch: intermediate region) die weiteren Zellen des elektronenmikroskopisch mehrreihigen Epithels, bei dem als abweichende Besonderheit nur die Deckzellen keinen Kontakt mehr zu Basalmembran haben.
Unter dem Epithel folgt eine Schicht aus lockerem Bindegewebe (Terminologia histologica: Lamina propria; englisch: Lamina propria) anschließend eine Muskelschicht (die makroskopisch in ihrer Gesamtheit auch als Musculus detrusor vesicae zusammengefaßt wird; Terminologia histologica: Tunica muscularis; englisch: muscular layer, muscular coat), die in 3 miteinander verwobene Unterlagen (je nach Anschnitt; oft längs-zirkulär-längs) gegliedert werden kann und parasympathisch innerviert wird. Größtenteils folgt dann eine Adventitia (Terminologia histologica: Tunica adventitia; englisch: adventitia) aus lockerem Bindegewebe, daß sich in umgebendes Bindegewebe fortsetzt und den vegetativen Plexus vesicalis enthält, dessen marklose Fasern in die übrigen Wandschichten weiterziehen. Nur in den Bereichen, wo das Bauchfell (Peritoneum) die Blase bedeckt (oberer hinterer Bereich) findet sich eine locker bindegewebige Subserosa und ein seröser Überzug des einschichtigen Plattenepithels des Peritoneums, welches auch als Mesothel bezeichnet wird. Eine Besonderheit bildet das Blasendreieck (Terminologia histologica: Trigonum vesicae; englisch: trigone of bladder) welches sich zwischen den beiden Uretermündungen und dem Austritt der Urethra erstreckt, da hier die Schleimhaut in Gegensatz zur übrigen Blase fest mit den tieferen Schichten verwachsen ist. Nur in der Nähe des Harnblasenausgangs in die Urethra finden sich kleine tubulöse muköse Schleimhautdrüsen (Glandulae trigoni vesicae; Terminologia histologica: Glandulae mucosae; englisch: mucous glands).

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Vier Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt; übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.